Die Fanfare Ciocărlia will nach 25 Bandjahren weiterhin Fahrt aufnehmen – für’s Material eine Belastungsprobe.
Ich liege im Clinch mit der neusten Produktion der Fanfare Ciocărlia: doch!, es ist ziemlich schwierig, dieses Repertoire zu mögen. Damit ist auch meine Kritik bereits am Ende, denn am Handwerk der Brass-Truppe aus Zezi Prajini gibt’s nichts auszusetzen. Es stichelt und hüpft punktgenau. Da müsste Shantel nicht mal mehr nachbessern, sondern nur noch den Hebel für die Basspauke hochdrücken: fertig wäre der Tanzbodenfeger für die Clubgänger.
Was mir Mühe macht beginnt dort, wo ich früher eine Stärke der Fanfare ausmachte: In der Aneignung. Das passt, wenn es mit einem Schmunzler geschieht («Just The Two Of Us»). Ich weiss darum nicht recht, was diese Truppe in einem Musikantenstadl zu tun hat – also Schlager («Pannonicated Polka») hätte man nicht auch noch ins Repertoire nehmen müssen. Insgesamt ist auch der Hang zur Hochglanzproduktion zu stark. Wieviel im Studio noch nachgebessert wurde, kann ich nicht sagen. Aber es klingt alles zu sauber, zu genau, ohne Luft und Atem.
Unter der Perfektion ist schon manche Emotion verschüttet worden. Ich bin aber ziemlich sicher, dass diese Nummern in der Live-Situation wieder mehr Sauerstoff und Leben erhalten.
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