Gnawa kennt viele Gesichter. Gnawa Youmala zeigen uns die Hausmusik-Seite davon. Die mystische Trance wird abgelöst durch ein Community-Gefühl.
Gnawa ist in seiner traditionellen Ausformung die angestrebte, mystische Sufi-Trance der Nachfahren der Sklaven aus Westafrika. Gnawa Youmala zeigen nun, dass Gnawa-Grooves auch für ganz normale Feste und Alltagsfreude taugen. Der Gründer der Band, Jaouad El Garouge, kennt sich aus mit der Wandlung von Tradition in moderne Lebensfreude. Er spielt seit Jahren, u.a. mit «Global Gnawa», eine Mittlerrolle zwischen der marokkanischen Tradition und der Diaspora in Frankreich.
In Gnawa Youmala setzt er auf die die Groove-Instrumente Gimbri und Qarqaba, diese metallischen Klappern. Dazu kommen Banjo und Geige. Beibehalten hat die Band den Call-Response Charakter der Songs. Kommt noch etwas Perkussion hinzu, das klatschen der Hände. Wenn die Songs Tempo aufnehmen sind wir irgendwo an einem warmen Ort, der Minze-Tee ist süss, der Wind weht warm und weich – es ist ein Fest unter Freunden. Die gesungen Geschichten sind witzig (nein, ich verstehe kein Wort!, aber es klingt so) und lassen die Füsse hin und her wippen.
Gnawa-Musik für die Alltagsseele, befreit von der ausufernden Trance-Tradition, umgegossen ins Pop-Format, aber mit grossem, klarem Herkunfts-Tag.
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