Lo’Jo schaffen es, sich treu zu bleiben, und trotzdem sich jedesmal neu zu erfinden. Eines bleibt sich gleich: ihre Chansons sind poetische Klanggemälde.
Das Künstlerkollektiv Lo’Jo bleibt im Kern stabil, verschiebt jedoch mit jeder Aufnahme seinen Schwerpunkt. Freunde und musikalische Geistesverwandte haben einen grossen Einfluss auf den schlussendlichen Klang der jeweiligen Produktionen. Zuerst zum Kern: Schlagzeuger Baptiste Brondy ist diesmal nicht dabei, dafür gehört jetzt Bassist Alex Cochennec fix zur Stammtruppe.
Dénis Pean und seine chansonartigen Melodien, die manchmal kaum mehr sind als melodiöse Deklamationen seiner Gedichte, ist das poetische Herz von Lo’Jo. Die beiden Schwestern Nadjy und Yamina El Mourid fallen mir vermehrt auf, als Multiinstrumentalistinnen, Komponistinnen und Sängerinnen, nicht nur als Kontrast-Spiegelbild von Pean. Wenn ein Schlagzeug gebraucht wird, dann ein tüchtiges: Tony Allen ist auf zwei Tracks mit unverkennbarer Rhythmik klarer Farbgeber.
Ein weiterer alter Freund ist dabei: der Gitarrist Justin Adams. Er hatte schon vor über 20 Jahren seine Produzentenfinger auf den Reglern bei «Mojo Radio». Hier figuriert er als «artistischer Produzent» und ganz selten auch als Musiker. In meinen Ohren auffällig scheint seine Rolle beim Mix gewesen zu sein, denn der ist bei dieser Produktion ganz wichtig. Zum Klangbild der Truppe gehört nämlich vermehrt auch das, was die Band als «Fantomatic Sounds & Athmo-Tronics» bezeichnet: Elektronische Spielereien, Samples von hier und da. Und trotz vieler solcher Klangspuren und -Fetzen ist das ganze Album klar, transparent; jeder Einwurf hat seinen Platz, nichts steht niemandem im Weg.
Lo’Jo weben weiter an ihrer Magie, und auf «Transe de Papier» lassen sie ihre poetischen, unkonventionellen und unschubladisierbaren Chansons funkeln.
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