Mames Babegenush verstärken sich mit einem Streichquartett, und mischen ein paar stilistische Freiheiten in ihre Klezmer-Variationen.
Live vor einem Publikum zu spielen, ohne dass man dieses hört – kein Klatschen, keine Zwischenrufe, kein „Oopa!“ – diesen Trick haben schon einige Bands angewandt. Mames Babegenush nutzen die so entstehende Intensität auch gleich für ein Experiment: Sie lassen sich von einem Streichquartett begleiten. Was wir hier zu hören bekommen sind alles sogenannte One-Takes – also eingefangen ohne doppelten Boden und Nachkorrekturen.
Mames Babegenush können das. Sie sind im Laufe von fünf CD-Produktionen und hunderten von Konzerten zu einem Klangkörper zusammen gewachsen, der gemeinsam jede Tempo-Kurve nimmt, jede Melodie-Dehnung mitatmet. Akkordeonist Nicolai Kornerup hatte schon mehrere Arrangements für das Streichquartett geschrieben. Man kannte sich also, und auch hier funktioniert dieser „gemeinsame Atem“.
Dass dies live auf einer normalen Bühne schon einige Male geübt wurde, zeigt u.a. eine YouTube-Aufnahme aus dem Jahre 2015. Doch um diesen Gruppenzusammenhalt und -klang ausbalanciert einzufangen, braucht es auch in der Technik viele offene Ohren und Songkenntnis. Alles ist vorhanden. Chapeau!
So wirkt diese Produktion wie ein kleines Konzert im eigenen Wohnzimmer. Als Zuhörer dürft ihr jetzt ruhig zwischendurch mal ein „Oopa!“ einwerfen, wenn das eine oder andere Solo besonders gefällt, oder ein Rhythmus direkt ins Tanzbein fährt.
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