Melingo – Anda

melingo andaMelingo, der Magier des Tangos, ist zurück mit einem Theaterstück, das uns nach Tokio und Konstantinopel führt. Natürlich immer tanzend.

Bei Melingo weiss man: Hier bekommt der Tango neue Farben. Die setzt der Meister des theatralischen Dramas zunächst gleich in der Vergangenheit, um  im Verlauf der CD in die Zukunft seines Musikstils zu zeigen. Es ist viel von Asien die Rede, von China, von Japan. Dies weil sich Melingo vor einem Liebhaber, Förderer und Verbreiters des Tangos verbeugt: Tsunayoshi Megata.

Der japanische Aristokrat brachte, zusammen mit einer halben Schiffsladung Schellack-Platten, den Tango in den 20er Jahren des vergangen Jahrhunderts nach Japan. Er war sowohl der Musik wie dem Tanz des Tangos verfallen und gründete den ersten japanischen Tangoclub.

Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt

Die Songs von Melingo sind gerne in den zwielichtigen Milieus angesiedelt und in den stillen Dramen des kleinen Mannes, der kleinen Frau. Seine Geschichten handeln von Landstreichern, Grenzgängern, unglücklicher Liebe, und nicht selten enden (oder beginnen) solche Geschichten mit einem tödlichen Schuss. Musikalisch beginnt Melingo seine Songs immer öfters auf mehrere Stockwerke zu verteilen. Im instrumentalen Opener und in der Schlussnummer des Album schichten sich Geräusche, unterschiedliche Melodien übereinander wie die Klangwelten einer Grossstadt.

Melingo als Produzent sucht (und findet) zusammen mit Muhammad Habbibi Guerra den Klang von Fellinis Lieblingskomponisten Nino Rota, des grossen Orchesters, eignet sich Songs und Melodien von Serge Gainsbourg und Eric Satie an, spürt der Verwandtschaft mit dem Rembetiko Griechenlands nach. Die Lieder und Instrumental-Nummern sind von einem Erzählfaden zusammengehalten, ohne dass dadurch ein Konzeptalbum entsteht. Es ist ein dramatischer Bilderreigen.

Rating: ★★★★★ 

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