Es war ein grandioses Feuerwerk von Groove, Spielfreude, absolut präzisem Timing und Charme. Einen Wermutstropfen gab es: zu viele Bernerinnen und Berner hatten es vorgezogen, an diesem lauen Frühlingsabend draussen zu sitzen. Drum sei’s gesagt: Wer der Einladung von Bee-Flat nicht gefolgt war, nicht da war, hat wahrlich etwas verpasst!
Die aktuelle CD «Inner Fire» hatte es bereits angekündigt: das Souljazz Orchestra hat seine stilistische Bandbreite noch einmal ausgeweitet. Angesagt war diese Europa-Tournee ja auch als CD-Release-Tour. Nur konnte niemand an diesem Abend eine CD kaufen – viele hätten es nach dem Konzert sehr gerne getan! – denn die erste Auflage der CD ist restlos und weltweit ausverkauft.
Punktgenau gespielt
Ich hatte etwas Bedenken, dass die Songs nicht ganz so satt rüber kommen würden wie auf der Scheibe, denn im Studio hatte man nicht mit Gästen und vielen Ton-Spuren gespart. Wie hatte ich mich doch getäuscht! Vom ersten Ton an stand der Groove, und er brach nie ein.
Die Grundlage war der gnadenlos präzise Beat, geschlagen von Philippe auf einem Minimaldrum – ein Stehtom, ein Hängetom, Snare, Pauke, Hi-Hat und zwei Becken, fertig! Alt-, Tenor-, Bariton-Saxophon mit Zakari, Ray und Steve, Perkussion von Marielle und Fender-Rhodes von Pierre. Noch ein bisschen Synth, und sechsstimmige Choreinwürfe, arrangiert wie ein zweiter Bläsersatz.
«We gonna do that!» hiess das Motto, ausgegeben von der Band. Unten im Saal und auf dem Balkon des Progr in Bern blieb kein Bein ruhig.
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