Eine Harfe aus Afrika und ein klassisches Orchester aus Europa, welche Herausforderung! Es geht, es tönt, aber es klingt nicht; es mangelt an Gemeinsamkeit.
Dies ist zum Teil durch die Umstände zu erklären, unter denen diese Aufnahmen stattfanden. Es war vor 13 Jahren – ja, so lange lagen die Master-Bänder in der Schublade von Nick Gold, dem Kopf und Produzenten von World Circuit! Die Umstände für diese Aufnahme waren hektisch, aber gut koordiniert. Als Gold mit der Idee für diese Kombination an Toumani herantrat, war dieser sofort begeistert: Noch nie hatte eine Kora mit einem Symphonieorchester zusammen gespielt.
Die Planung war gut: Toumani sagte dem Orchesterdirigenten Clark Rundell und seinen beiden Arrangeuren Ian Gardiner und Nico Muhly, sie sollen sich aus dem Fundus seiner beiden Produktionen «Mandé Variations» (2008) und seinem Album mit Ali Farka Touré «In The Heart Of The Mood» (2005) die Songs herauspicken, und die entsprechenden Adaptionen und Arrangements dazu schreiben. Für die Proben mit dem Orchester blieben nur einige Stunden, aber Toumani erinnert sich noch sehr gut:
On the stage at the Barbican Center it was as if we had always played together, it was truly a unique experience ! I really took pleasure in playing with the orchestra. I thank God for having given me this chance. It was a true 50-50 collaboration to create a new music. The orchestra was very subtle, playing with great delicacy, passion and love. They really gave the best of themselves and I did too.
Aus einem Interview mit Pan Africa Music – viele Infos zu dieser Aufnahme!
Es gibt in den Aufnahmen Überraschungen, ja, gar Schmunzler – z.B. wenn Toumani ein Melodien-Zitat von Ennio Morricones «The Good, the Bad and The Ugly» einflicht. Aber das ist auch gerade der wunde Punkt dieser Produktion: es ist wie Filmmusik. Die Tonspur für einen Film, der nie gedreht wurde. Erst über Hintergrundinfos erfahre ich, wie wichtig diese Aufnahmen für die Protagonisten waren. Ich höre davon nichts aus den Aufnahmen heraus.
Das Orchester macht das, was ein Orchester macht: professionell spielen. Die gegenseitige Achtung der Musiker ist hörbar. Aber nicht der gemeinsame Atem. Alles stimmt – nebeneinander; nicht wirklich zusammen.
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