Zachary Richard folgt keinem Karriereplan, sondern seinen Musen und Dämonen. Das Hadern mit sich und der Welt hat uns einige wunderschöne Klassiker beschert.
Zachary Richard ist Cajun mit Herz und Seele. Wenn er von seiner von seinem Louisiana erzählt, dann ist es das französisch sprechende Louisiana, wo Akkordeon, Gitarre und Geige das Tanzbein zum schwingen bringen. Aber in dieser Sammlung entdeckt man auch einen Musiker, der sich am Blues, am Rock, und an der Kirchenmusik geschliffen hat. Seine ersten ERfolge feierte er nicht in der eigenen, sondern in der selbstgewählten Heimat Montreal, und Québec, dem französisch sprechenden Teil von Kanada.
Ein weiterer wichtiger Stand- und Produktionsort ist Frankreich. Zwischen diesen drei Destinationen pendelt er hin und her. Zwischen New Orleans, Montreal und Paris entsteht ein umfangreiches Songbook in Französisch und Englisch. Man kann sich fragen, ob Zachary Richard vor sich selber flüchtete oder konsequent auf sich zu marschierte. Auf jeden Fall hat dieser Unzufriedene einen eigenen Liederkosmos geschaffen. Wer von ihm nur die Cajun-Klassiker «Travailer, c’est trop dur» oder «Bon temps rouler» kennt, darf sich mit dieser Sammlung auch auf rockige Grooves wie «Snake Bite Love», «No French no More», und Balladen wie «Les ailles des hirondelles» oder «La ballade de Jean Batailleur» freuen.
Diese Doppel-CD ist nicht einfach eine Best-of-Sammlung – dazu hat er bei der Zusammenstellung zu viele Kanten drin gelassen – sondern die Wegbeschreibung eines Musikerlebens zwischen den Kulturen. Und: hier wird nur die erste Hälfte des Weges beschreiben. An der zweiten schreibt Zack noch. Gut so.
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