Sicher eines der besten Alben in der langen Karriere der Reggae-Ikone Alpha Blondy. Für den Sound mitverantwortlich zeichnet der Bob-Marley-Weggefährte Tyron Downie.
Alpha Blondy hat in den vergangenen 30 Jahren 17 Alben veröffentlicht. In dieser Zeit war er nicht nur als exzellenter Songschreiber aufgefallen, sondern auch als einer, der Klartext redete. Trotz seinen klaren Anklagen an die Mächtigen und Macht-Missbrauchenden dieser Welt war er auch ein anerkannter Vermittler und Friedensaktivist. Spiritualität ist eine weitere Quelle seiner Arbeit. Mit diesem Album verabschiedete er sich 2007 aus einer selbstgewählten Produktionspause: In seiner Heimat herrschte Bürgerkrieg und erst nach Unterzeichnung des Waffenstillstands begab er sich wieder ins Studio.
Dass in der fünfjährigen Produktionspause einige Songs zusammen kamen, beweist schon die 19 Songs starke Songliste. Die Themen sind dieselben geblieben: Klartext an die Adresse der politischen Gross- und Dumm-Schwätzer, oder der Rassisten. Ein Loblied auf die Heimat, welche immer noch an seinen Kriegsverwundungen leidet, und der Aufruf zu Verständnis und Frieden. Tyron Downie hat nicht in die Songs von Blondy eingegriffen, aber die Arrangements entschlackt und verschärft, und so auch nebenbei eine Kora zum Reggae bekehrt. Entstanden ist eine luftige Reggae-Produktion, die aber nicht überall dem Pathos des Weltverbesserers entfliehen konnte.
Auch wenn das Album Längen hat: Es ist die stimmige und relaxte Arbeit eines Altmeisters.
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