Ein traditionelles Repertoire in modernen Arrangements neu interpretiert und so für die Gegenwart zugänglich gemacht – Amira und Merima Ključo wagen viel. Und gewinnen.
Amira Medunjanin wuchs in Sarajevo auf. Ihre Mutter lehrte sie die Sevdalinka, jene Songs, die voller Sehnsucht, Liebesleid und unerfüllbarer Liebe. Auf Amira aufmerksam wurde die westliche Welt, als sie erst als Gastsängerin bei der Mostar Sevdah Reunion auftrat, und später mit dieser Truppe ihr erstes Soloalbum «Rosa» (Spotify) einspielte. Die Konzert-Akkordeonistin Merima Ključo studierte u.a. in Sarajewo, und arbeitet heute mit Orchestern und Formationen auf der ganzen Welt zusammen.
Akkordeonistin Merima arrangierte und produzierte die Lieder in modernen Klangformen. Die Stimme von Amira ist die leuchtend klare Linie, um die herum das Akkordeon wolkenartige Klangkaskaden aufbaut. Mal nur mit wenigen, hängenden Akkorden oder einzelnen Tönen begleitet, mal breitwandig, bis in die Dissonanzen hinein mit dem grossen Klang-Pinsel malend. Obwohl die Schwere, das Herze-Leid, den Charakter der Lieder bestimmt, schaffen es die beiden, dass man nicht ganz in den klangschweren Gefühlen ertrinkt – aber man ist manchmal kurz davor.
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[…] Auf ihrem Erstling «Amira» begleiteten sie die Musiker der Mostar Sevdah Reunion. Der Zweitling «Zumra» führte sie auf klangexperimentelle Wege mit der Akkordeonistin Merima Ključo. Für die aktuelle […]