Typisch Amsterdam Klezmer Band – dass sie sich immer wieder etwas Neues einfallen lassen. Zum 25. Geburtstag gibt’s eine Überraschung.
Die AKB hatte ein Viertel-Jahrhundert lang alles selber in den Fingern behalten: Songschreiben, Produktion, etc. Gut, da waren die Remixes, Material das sie vertrauensvoll in andere Hände legten (von Shantel bis Skip & Die). Zum 25. Geburtstag überraschten sie sich nun selber. Sie luden einen Produzenten ins Studio: Stefan Schmid (u.a. Zuco 103). Der forderte die Komponisten in der Truppe – das sind die meisten – heraus: Schreibt einen Song, nicht für die Band, sondern für ein ausgesuchtes Bandmitglied, ein musikalisches Profil. Es entstand sowas wie eine klingende Typologie.
Der Produzent als Bandmitglied
Schmid legte im Studio ebenfalls Hand an, programmierte einzelne Rhythmus-Spuren oder drückte die Tasten seines Moog. Doch tat er dies in der Rolle eines zeitweiligen Band-Mitglieds, denn im Kern ist das ein typisches Amsterdam Klezmer Album. Wenn man unter „typisch“ versteht, dass Klezmer sich ständig verändert. Und Veränderung, Arbeit an Groove und Klang, gehört zur DNA der Band.
«Fortuna» ist das wohl konsequenteste Studio-Album der AKB; Betonung auf „Studio“. Die älteren Alben legten, in meinen Ohren, grossen Wert auf möglichst viel Live-at-the-Studio-Atmosphäre. Hier ist alles etwas sauberer, evtl. auch etwas quantisierter in die Aufnahme-Spuren gespielt. Der „Kompositions-Auftrag“ bewirkte zudem, dass ganz neue Song-Stimmungen auftauchten – selbst wenn die AKB noch nie um Klangideen verlegen war fällt das auf.
Wirklich erfreulich, dass sich die Amsterdam Klezmer Band nach 25 Jahren immer wieder neu erfindet, und uns überraschen kann. Ein tolles Geburtstagsgeschenk – auch an uns.
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