Ist diese Scheibe von Bill Frisell einer jener Silberlinge, die ich auf die berüchtigte Insel mitnehmen möchte? Ich denke schon, auf jeden Fall meine liebste aus dem Werk dieses Gitarristen.
Im Gitarrenklang von Bill Frisell ist viel Tremolo, das Instrument klingt stets leicht verstimmt. Auch viel Hall gehört dazu. Zudem hat sich der Gitarrist in den 90er Jahren viel mit Filmmusik beschäftigt, hat u.a. Buster Keaton Filme neu vertont, und sass vielleicht gerade über den Skizzen zum «Million Dollar Hotel» von Wim Wenders. Ich nutze diese Vergleiche, denn «Good Dog, Happy Man» ist ein cineastisches Album.
Viel Country-Flair ist in den Melodien und Arrangements, ohne jedoch zu diesem Genre zu gehören. Es sind Cinemascope-Americana-Filmbilder die an einem vorbeiziehen. Diese Träume von Weite, Freiheit, Verheissung und Scheitern. Neben Frisells unverkennbarer Gitarre glänzt Greg Leisz mit Dobro, Mandoline, Pedal Steel und Wayne Horvitz mit einer fetten Hammond. Das Ganze wird angetrieben von Schlagwerker Jim Keltner und Bassist Viktor Krauss. Also ein Meistertreffen.
Ein Breitleinwand-Erlebnis mit zartbitteren Melodien, etwas Melancholie und viel Sehnsucht.
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