Camille interpretiert ihre Songs mit vollem Körpereinsatz und höchster Musikalität.
Ihr Album aus dem Jahr 05 „le fil“ war noch ein Abtasten der Flexibilität des Gesangs, der Stimme. Camille tönte nach Fräuleinwunder mit Jungmädchenstimme, mit der sie bereits bei ihren Auftritten bei «Nouvelle Vague» bezauberte. Mittlerweile hat sich Camille freigesungen, sich auch frei-produziert. Sie hat die Beschränkung auf die Muttersprache Französisch aufgegeben und singt auch in Englisch. Die Instrumente sind grösstenteils verbannt, sie feiert die Stimme. Ihre eigene und die ihrer Mitsänger.
Das singt, swingt, fiept, quiekt, groovet, muht, stampft, pfeift, bellt, wirbelt, quakt, schwimmt, haucht und springt zu einem äusserst spärlich eingesetzten Piano und viel Perkussion. Wobei die vor allem Bodypercussion ist – Hände auf allen möglichen Körperteilen, jeder Schlag hat eine andere Akustik. Klatschen auf Wasser ist auch sehr beliebt. Gleich mehre Ensemble-Mitglieder sind nicht nur Sänger sondern auch Human Beatboxes. Eine kreative Höchstleistung. Und schmunzelnd, wenn sie in bester Pop-Manie singt „I wanna beat Mariah“ und dabei die zuweilen kitschigen Tonkaskaden der RnB-Diva persifliert.
Die Reduktion auf Stimme, Body-Percussion und rhythmischen a-capella Einsatz bringt die Songs von Camille auf eine Stufe, die grandios ist – hier öffnen sich ungeahnte Klangräume.
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