Hinter dem Remix-Projekt steht der brasilianische Produzent Mauricio Pacheco, und seine Liebe für Hits aus Angola aus den 60ziger und 70ziger Jahren.
Vor der Unabhängigkeit und dem Bürgerkrieg kamen aus Namibia einige Schmelzer, die in der gesamten portugiesisch sprechenden Welt mitgesummt und -geträllert wurden. Die Namen der damals bekanntesten Interpreten sind, mit der Ausnahme von Bonga, grösstenteils vergessen. Musiker wie Teta Lando oder Artur Nunes waren kaum ausserhalb des portugiesischen Sprachraums bekannt, gingen wieder vergessen, oder sind mittlerweile gestorben. Einige, wie Carlos Lamartine, haben den über 25jährigen Bürgerkrieg in der Heimat überstanden. Auf Akwaba Music erzählt er, wie er die Musik Angolas aus den 50zigern bis heute erlebt hat.
Mauricio Pacheco arbeitete nach Ende des Bürgerkriegs immer wieder als Produzent in Angola. Er kam mit Semba-Musikern wie Elias Dia Kimuezo, oder mit Kuduro-Künstlern wie Dog Murras zusammen. Nun verteilte er zuhause in Brasilien einige klassische Hits aus Angola an Remix-Künstler aus dem eigenen Umfeld, z.B. DJ Dolores oder Moreno Veloso. Weil er selber über die Hälfte der Songs bearbeitet, oder bei den Mixes die Finger drin hatte, tönt das Album einheitlicher, als man es von ähnlichen Projekten gewohnt ist. Der Respekt vor den klassischen Vorlagen ist wohl aus allen Mixes deutlich herauszuhören, die Balance wurde aber nicht überall gefunden.
Austausch und Neuinterpretation von Hits aus dem portugiesischen Kulturkreis. Manchmal gelingt die Adaption, manchmal dient das Original nur als Schuhlöffel für die eigene Idee, und wird dann kannibalisiert.
- Teta Landon: Angolé (Remix Mauricio Pacheco) [audio:2009/08/angolé.mp3]
- Bonga: Kapakiao (Remix Kassin & Berna Ceppas) [audio:2009/08/kapakiao.mp3]
- Carlos Lamartine: Nzambi Nzambi (Remix Rica Amabis) [audio:2009/08/nzaambi-nzambi.mp3]
Rating:
Schreibe einen Kommentar