Crimi klingen wie eine italienische Band, in der Region von Neapel zuhause. Es sind jedoch Franzosen, angeführt von Sänger/Saxophonist Julien Lesuisse.
Crimi ist ein Rock-Quartett das stilistisch auf Abenteuer aus ist. Der Weg von Lesuisse führte aus dem Pop-Jazzbereich in den Raï und in die süditalienische Melodienwelt. Das war naheliegend, denn die Familie von Lesuisse hat sizilianische Wurzeln. (Man unterschätze nie den Einfluss der Grossmütter!) Für alle Musiker ist Jazz eine musikalische Heimat, egal ob nun eine sizilianische Melodie tonangebend ist, oder ein hektischer Afro-Groove. Zwei Bandnamen aus dem bisherigen Palmares der Musiker: Mazalda, gerne auch in Zusammenarbeit mit Sofian Saidi, Imperial Tiger Orchestra.
Hektik, Nervosität ist für die meisten der acht hier präsentierten Songs wichtigstes Merkmal. Das Schlagzeug von Bruno Duval orientiert sich an Meister-Trommler Tony Allen. Der Bass von Mathieu Felix ist flink und lässt selten stehende Töne zu, ist immer auf dem Sprung. Die Gitarre von Cyril Moulas wechselt zwischen schneidenden Riff und geschredderten Akkorden. In diesem Klangbett fühlt sich Sänger Lesuisse mit seinen kontrastierenden, balladesken Melodien sichtlich wohl.
Crimi setzen nicht auf Wohlklang, sondern auf das Flackern der Nerven- und Muskelzellen – und erschlagen mich damit über weite Strecken mit Adrenalin aus der Steckdose.
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