Dizzy Mandjeku und Alé Kumá spannen einen musikalischen Faden zwischen Palenque in Kolumbien und Matongé in Belgien.
Leonardo Gómez ist Bassist und treibende Kraft der kolumbianischen Band Alé Kumá. Er ist auch ein Forscher auf dem Gebiet der afro-kolumbianischen Musiktraditionen. Dizzy Mandjeku ist eine kongolesische Gitarren-Ikone. Es war Bandleader, u.a. des Orchestre OK Jazz, und eine zentrale Figur der Rumba- und Soukous-Jahre, der goldenen Musikjahre des Kongo. Heute lebt er in Matongé, einem Stadtteil von Brüssel, wo die kongolesische Diaspora zuhause ist.
Die Projekt-Idee entstand bei einem Besuch von Gómez in Brüssel, es folgte eine längere Einladung für Mandjeku nach Bogota. Schliesslich reiste Gómez mit Band und Gästen, u.a. Nidia Gongora, nach Brüssel und spielten zusammen mit Musikern aus der Diaspora dieses Album ein. Es ist ein Slalom zwischen hüftschwenkenden Rumba-Nummern inkl. jubelnde Gitarrensoli und den treibenden Rhythmen, wie sie noch heute im Norden Kolumbiens gepflegt werden. Palenque wird gerne auch als «Afrika Kolumbiens» betitelt.
So klingt die Erinnerung an Afrika in der Diaspora, mal in Europa, mal in Südamerika. Alles ist mit Vor- und Rücksicht auf die gegenseitigen Herkünfte eingespielt. Manchmal fast etwas zu vorsichtig. Ich nehme mal an, dass in den anstehenden Konzerten die eine oder andere Nummer an Profil zulegen kann. Zu überprüfen wäre dies z.B. über’s Pfingstwochenende im Progr Bern und am Afropfingsten Festival in Winterthur.
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