Hrdza gibt’s seit 20 Jahren. Ihr Weg von der akustischen Folk-Truppe zum Folk-Rock-Ensemble mit Festzelt-Stimmung ist fünf Produktionen lang.
Hrdza spielen auf «Neskroteny» einen Hau-drauf Folk. Sicher ist da Slowakei drin – das kann man auf den älteren Aufnahmen auf den Streaming-Portalen entdecken. Die Arrangements machen auf dieser fünften Produktion jedoch eine herbe Mutation durch. Die Mixtur wurde von Bands wie Gogol Bordello, der Kerkes Band oder dem Dubioza Kolektiv schon durchexerziert: Mehr Takt als Rhythmus, so gelegt, dass dieser in der Festhütte sofort auf die Beine zielt, mindestens zum Schenkelklopfen animiert. Die Melodien hymnisch genug um auch von einem Stadion mitgesungen zu werden, die Tempi alle etwas hochgeschraubt; alles eingepackt in viel Pathos.
Die Musikerinnen und Musiker verstehen ihr Handwerk, alle, und die Produktion hat es auch hingekriegt, die feineren Instrumente wie Geige und Akkordeon nicht ganz im Rock-Gewitter untergehen zu lassen. Vielleicht bin ich etwas ungerecht, aber in meinen Ohren sind hier etwas gar viel Turbo-Folk und Schlagerverwandtschaft drin. Lockere Freude will kaum aufkommen, sondern wird einem aufgedrängt, eingehämmert.
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