Juha Kujanpää – To Where My Wings Will Take Me

juha kujanpaeae To where my wingsFür diese Produktion des Finnen Juha Kujanpää braucht der geneigte Zuhörer zwei Dinge: melodische Entdeckerlust und Freude an Genre-sprengenden Kompositionen.

Die Skandinavier lieben diese Soundlandschaften, in die man sich einhüllen, besser: in denen man sich verlaufen kann. Genau so eine CD ist «Niin Kauas Kuin Siivet Kantaa» oder eben «To Where My Wings Will Take Me» des Finnen Juha Kujanpää. Je länger die Musik spielt umso vielfältiger die Assoziationen. Hier mein Wanderbericht:

Die Eröffnungsnummer zeigt mir eine getragene Schichtkomposition, Verzierungen legen sich in immer neuen Klangschlaufen aufeinander. Ich fühle mich ein bisschen an Mike Oldfields Tubular Bells erinnert. Die zweite Nummer «Kumina» beginnt mit einer Tanzmelodie, die irgendwann in eine Erinnerung an Ferien in Griechenland umkippt. In «Aurora» höre ich, dass der Gitarrist des Kujanpää Ensembles, Timo Kämäräinen, intensiv Bill Frisell aber auch Gary Moore studiert hat – mächtige Gitarrenwände türmen sich auf.

Dann begibt sich die Produktion vermehrt in folkige Gefilde. Hier übernehmen drei Geiger der Folktruppe Frigg die zentrale Rolle die Melodieführung. Etwas später teilen sich Geige und Gitarre die Leadarbeit, und zwischen die cineastischen Breitleinwand-Arrangements schiebt sich unverhofft ein kleines Tänzchen. Manchmal wirkt die Klanglandschaft etwas süss. Dann schliesst Tastenmann Kujanpää die Produktion mit einer schwelgenden Etüde ab – Sonnenuntergang in skandinavischer Landschaft.

Zwischen Folk und Jazz, zwischen Pathos und Süsse sind diese Kompositionen zuhause. Etwas für Träumer mit viel Innenwelt-Bilder-Fantasie.

Rating: ★★★½☆ 

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