Koby Israelite – Mostly Peaceful

Koby Israelite – Mostly PeacefulKoby Israelite ist ein Schelm. Selbst wer mit klassischer Musik nicht so viel am Hut hat wird beim Hören dieser Aufnahmen immer mal wieder schmunzeln.

Das CD-Cover deutet es an: Wir machen einen musikalischen Sprung in die Vergangenheit, in die Welt der Klassik und der Romantik, plus Ausflüge ins letzte Jhd. Wer Koby Israelite kennt weiss, dass in seinen Kompositionen immer eine gehörige Portion Humor eingewoben ist. Erst recht, wenn er sich mit Werken von Mozart, Chopin, Liszt oder Schubert, mit Rachmaninoff und Gershwin beschäftigt. Denn in vielen Kompositionen dieser Ikonen der Klassik, so die Interpretation von Israelite, steckt noch ganz viel Potential.

Hier eine kurze Übersicht der kreativen Abwandlungen und Ergänzungen: Rachmaninoff z.B. hätte bei seinen Symphonischen Tänzen ruhig etwas mehr Schlagzeug einbauen dürfen. Bei Schuberts Serenade No.4 hätte man die etwas kitschige Geige durch eine Stimme ersetzen können – tolles Wiegenlied übrigens. Bei Mozart taugen einige Passagen zur Verkopplung in einem Medley – gerade Mozart, denn der war ja einer, der sehr gerne bei sich selber abgekupfert hat. Zudem ist der Einsatz von unvorhergesehenen Instrumenten immer wirkungsvoll. Auch ein bisschen Klezmerschwung tut gut.

Mehr Stromgitarren!

Keine leidenden Heldentenöre, werther Herr Bizet, lieber säuselnde Frauenstimmen! Chopin hätte auch etwas mehr Punch in seinen Walzern verdient: Lasst mal das Piano schweigen, holt dafür das Cello und ein Gebläse hervor. Und Gershwin – tja, auch der hätte doch noch ein bisschen mehr Jazz, ein Quentchen Electronic, ein paar Slide-Instrumente und mehr Gitarren in seine Rhapsody in Blue einbauen können. Überhaupt: Mehr Stromgitarren in den Interpretationen von klassischen Werken!

Man muss kein Kenner der klassischen oder romantischen Musik sein, um zu hören, dass hier einer seinen Spass mit den grossen Vorbildern hatte. Wer’s dann wirklich wissen wird und einen A/B-Vergleich der Stücke (z.B. mittels Spotify) machen will, merkt bald: Koby Israelite ist ein Schelm, aber empfindet viel Empathie und Respekt gegenüber den Originalen. Dass er die meisten Instrumente  selber eingespielt hat, zeugt von exzellentem Handwerk, und verdient zusätzlichen Applaus.

«Mostly Peaceful» ist eine tiefe, eine kichernde Verbeugung vor einigen Klangformern der westlichen Musikkultur.

Mehr Infos über Koby Israelite …

 

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