Ungewöhnliches Instrumentarium, ungewöhnliches Songschreiben: Lolomis setzen sich zwischen sämtliche Stile und fordern den Zuhörer.
Das Quartett Lolomis entstand im Umfeld des Konservatoriums Strasbourg. Die Liebe zu Balkangrooves und Roma-Melodien brachte die vier Freigeister zusammen. Mit Geige, Harfe, Flöten, Stimme und Perkussion verfügt dieTruppe über ein doch ziemlich ungewöhnliches Instrumentarium. Zu einem grossen handwerklichen Können auf den Instrumenten ist eine weitere Zutat ungemein wichtig für ihre Songs: Die Lust am (Klang)Experiment und der Improvisation.
Für diese zweite Produktion haben sie sich von weiteren Kulturkreisen inspirieren lassen. Das klingt, nein: schreit auf so was wie Türkisch, oder säuselt und marschiert auf Deutsch irgendwo zwischen Struwwelpeter und Marlene Dietrich. Was wie ein nordischer Joik beginnt wandelt sich zu einem japanischen Gekicher und taucht dann in ein brummelndes, mongolisches Throatsinging. Dancefloor-Groove und Sprechakrobatik knallen zusammen, Verträumtes, Gerauntes steht neben Spracheruptionen und Klangspaziergängen.
Diese Truppe spielt einen musikalischen Hochseil-Akt ohne Auffangnetz – abstürzen kann höchstens der Zuhörer, den es auf der Stil-Achterbahn aus einer Kurve wirft.
Rating:
Mehr Infos über Lolomis…