Afrikanischer Gospel aus einem der ärmsten Länder Afrikas: Malawi. Diese Musik entstand, weil oder obwohl das Leben sonst nichts, aber auch gar nichts zu bieten hat.
Die Aufnahmen dokumentieren das zufällige Zusammentreffen von Ian Brennan (er produziert u.a. Tinariwens Grammy-Album Tassili) mit Sängern und Musikern in einem Land, in dem es kaum Instrumente gibt – so mausarm ist Malawi. Und das mit den Mäusen ist wahrscheinlich auch keine Legende: die Bandmitglieder verkaufen am Stassenrand gut grillierte Mäuse. Es ist ihre Einkommensquelle in einem Land, deren Bewohner zur Mehrheit mit weniger als einem Dollar pro Tag auskommen müssen.
Doch was die Musiker Ian Brennan in seine Mikrofone sangen, ist so was von ehrlich, von urig, von echt, dass es einem zutiefst anrührt. Die Melodien entstanden als Verwandte von alten Gospel- und Spiritual-Vorbildern. Die Stimmen werden auf Instrumenten begleitet, die jeden Moment auseinander zu fallen drohen, so alt und zusammengeflickt sind sie. Kein Wunder wenn die Basssaite während eines Songs gerne mal um einen Ton absteigt. Aber die Stimmen und die Chor-Arrangements – grandios.
Feldaufnahme aus einem Land, das Gott vergessen zu haben scheint. Und doch wird er in wunderbaren Melodien gepriesen.
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