Die erste Solo-Veröffentlichung von Maya Youssef beschäftigt sich mit der Flucht vor dem Krieg in Syrien, von der Entwurzelung.
Maya Youssef studierte die Klassiker der arabischen Kanun-Welt. Eigene Werke standen nicht im Vordergrund, bis der Krieg sie aus Damaskus vertrieb. Via Dubai und Oman gelangte sie nach London, wo sie eine neue Heimat fand, resp. sich aufbauen konnte. Und dazu brauchte sie ihre Musik und eigene Kompositionen. Sie musste sich Mut zusprechen, um den Verlust der alten Heimat zu ertragen.
Das Kanun ist ein dynamisches Instrument, mit ihm lassen sich Trauer, Wut und Hoffnung bestens ausdrücken. Begleitet von Oud, Geige und Perkussion versucht Maya Youssef, ihre Verluste in der Aussenwelt mit neuen Wohnorten in sich selbst zu finden. Die Melodien sind Geschichten, folgen nicht gebräuchlichen Songstrukturen sondern sind Bild-, resp. Emotions-Folgen. Die Dynamik innerhalb des einzelnen Stücks kann schnell von «ruhig betrachtend» zu «aufbegehren, aufbrausen» wechseln. So wie Erinnerungen und Hoffnung eben.
Das Kanun übersetzt die Auseinandersetzung der Komponistin mit sich selbst, pendelt zwischen mit Trauer und Hoffnung.
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