Kaloli ist das erste ausgewachsene Studioalbum der Musikbrücke zwischen Kampala in Uganda und Leeds in England. Sie ist stabil.
Die Zusammenarbeit der letzten Jahre hat Früchte getragen. Die Tatsache, dass zumindest der eine der beiden DJ / Produzenten aus Leeds, Jacob Maskell-Key (Spooky J), über weite Zeiträume in Kampala lebt, und auch wiederkehrende Tourneen von Nihiloxica durch Europa haben die Band zusammengeschweisst. Der zweite der englischen Produzenten, Pete Jones‘ (pq), hat die gemachten Live-Erfahrungen ins Studio übertragen können.
Der Musikmix ist erprobt und wurde verfeinert: Die Trommler des Nilotika Cultural Ensembles schöpfen aus ihrem Repertoire der traditionellen Rhythmen Ugandas. Die beiden Engländer steuern Synth-Wolken und Elektro-Perkussion bei. Beide Seiten des Klang- und Groove-Spektrums haben einander intensiv zugehört. Auf den älteren Aufnahmen trat die Technologie zu beherrschend auf, sie hat sich jetzt zurückgenommen. Die Trommeln haben ihrerseits erkannt, dass wir Europäer Strukturen, Arrangements brauchen, um in die Musik einzusteigen. Dort warten jedoch Stolperdrähte: Wenn die Synthesizer zu viel auf Melodie setzen kippt die Trance in eine Art Breitleinwand-Filmsoundtrack, und kleistern die jetzt fein herausgearbeiteten Rhythmusstrukturen wieder zu.
Nihiloxica ist das momentan konsequenteste Projekt, das unter dem neuen Genre-Buzzword Crosscontinental Cultural Collaboration (CCC) segelt. Die Globalisierung hat uns viele Musikprojekte gebracht, die kurzatmig waren, im Projektstadium stecken blieben, oder sich keine Reifezeit gönnten. Hier wird ein ugandisch-englisches Projekt durch gegenseitigen Respekt, Kontinuität und aufmerksames Zuhören zu einer Band.
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