Ein Kassetten-Star aus Syrien, ein CD-Produzent aus Seattle, ein YouTube-Video – innerhalb von vier Jahren wurde aus Omar Souleyman, dem Interpreten für Hochzeitsbankette, ein weltweit bekannter Sänger und Sonnenbrillenträger.
Omar Suleyman stammt aus Ra’s al-‚Ayn, einer Kleinstadt unweit der Grenze zur Türkei. In den 90ziger Jahren begann er seine Musikwelt zu formen. Er baute seine Songs auf Dabke, einer hochgetakteten Musik für Tanz und Fest auf. Eine Mischung aus türkischen, syrischen, irakischen und kurdischen Melodien, interpretiert von anfänglich nur akustischen Instrumenten. Dann spannte er mit dem kurdischen Keyboarder Rizan Sa’id zusammen, und sei 1996 finden sich die Kassetten von Omar in allen Kiosks Syriens. Mit dem YouTube-Hit «Leh Jani» fräste er sich 2007 auch in die Ohren der Indie-Liebhaber im Westen.
Hochzeitslieder zu singen ist eine Teamangelegenheit: Der musikalische Leiter hält sein Orchester (oder seine Maschinen) auf Trab, der Poet denkt sich Verse zur Hochzeitsgesellschaft und für die Eheleute aus, flüstert diese dem Sänger ins Ohr. Dieser tritt dann vor und interpretiert diese Stegreif-Verse. Musikalisch fahren Omar und Rizan eine speedige, arabische Techno-Variante mit schrillen, oft überdrehten Synthiesounds, und stampfender Rhythmus-Maschine. Die Soundqualität ist manchmal etwas bedenklich, bastelte Sublime Frequencies doch auch diese dritte Sammlung von Omar Souleyman aus diversen Kassetten von ganz unterschiedlicher Qualität zusammen.
Trash-Folk-Techno aus Syrien mit hohem Hype-Anteil.
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