Die zweite Formation der Samurai Accordion verfolgt die einmal eingeschlagene Richtung zu den Rändern der harmonischen und klanglichen Möglichkeiten des diatonischen Akkordeons.
Fünf Akkordeonisten, die zudem noch alle auf den etwas spartanisch ausgelegten diatonischen Akkordeons spielen so zu choreografieren, dass sie sich nicht in die Quere kommen, ist schon Herausforderung genug. Aber es ist reizvoll. Die erste Formation gleichen Namens hat es bewiesen. Drei Musiker sind der Idee treu geblieben: David Munnelly, Markku Lepistö und, als treibende Kraft des Projekts, Riccardo Tesi. Neu im Quintett sind der Piemontese Simone Bottasso und der Baske Kepa Junkera.
Die Songs sind „road proved“. Wer z.B. am Alpentöne-Festival letzten Sommer in Altdorf war weiss, dass sich die fünf Ausnahmekönner auch live die harmonischen Bälle gekonnt zuwerfen. Nicht nur absehbare Harmoniefolgen werden ständig durchbrochen. Die gemeinsame Reise geht klangsuchend bis ans Ende der Möglichkeiten der Instrumente. So werden die von Junkera für zwei Songs ins Studio eingeladene Sorginak, eine baskische Vokal- und Perkussionstruppe, streckenweise nur durch atmende Blasebälge der Akkordeons begleitet. Überhaupt: Perkussion wird diesmal dezent, aber oft eingesetzt.
Die Aufgabenteilung wurde durch den Zuzug der zwei Neuen ausgeweitet. Junkera steht eher für komplex strukturierte Kompositionen, Bottasso für Harmonie-Brüche und Rhythmus-Sprünge. Gerade weil von allen fünf viel Kompositions-Arbeit ins Repertoire investiert wurde, sind die Songs nicht einfach „konsumierbar“, sondern fordern eine hörende Auseinandersetzung.
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Josef meint
2018 war kein Alpentöne…
Wir hätten das gesehen und gehört.
Jodok Kobelt meint
Lieber Josef
Wie du klar erkennen kannst, ist der Post aus dem Jahr 2018. Und ich schreibe da vom „im letzten Jahr“. OK?
Die Bildlegende werde ich korrigieren. Selbstverständlich….