In seiner Heimat Okinawa ist Shoukichi Kina der musikalische Übervater. Er setzte mit seiner Band Champloose die Musik dieser einzigartigen japanischen Insel auf die Weltmusik-Karte.
Sucht man nach Gradmessern für die Wichtigkeit von Shoukichi Kina, trifft man oft diesen Vergleich: Er ist für Okinawa, was Bob Marley für Jamaica war. Kina blieb bei uns in Europa vorab ein Insider-Tipp für Roots-Musiker.
Er begann seine Karriere in den späten siebziger Jahren, revolutionierte die Tanzmusik «minyo» insofern als er das okinawische Hauptinstrument, das dreisaitige Sanshin (Shamisen), elektrifizierte. Neben seiner mittlerweile etwas eingeschlafenen Karriere betreibt Kina eine Bar, ist auch ein Friedensaktivist und wurde 2004 ins japanische Oberhaus gewählt.
David Byrne und Ry Cooder ist es zu verdanken, dass wir hier im Westen Kina überhaupt wahrnahmen. Cooder arbeitete mit Kina 1980 am Album «Bloodline». Jenen Aufnahmen verdanken wir die überaus schmelzende Version von Kinas Hit «Subete No Hito No Kokoro Ni Hanna O». Byrne und sein Luaka Bop Label wiederum führen immer noch dieses Best-Of Album im Repertoire, das auch unter dem Untertitel «Peppermint Tea House» erhältlich ist. Kritiker bemängeln, dass Byrne bei der Auswahl nicht immer eine glückliche Hand hatte.
Diese Best of-Sammlung von Shoukichi Kina ist die einfachste Art, einen charismatischen Musiker und eine musikalisch wenig bekannte Welt zu entdecken.
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