Soadan sind drei Musiker aus der Bretagne, die sich in die Musiken zwischen La Réunion, Madagaskar, Mali und Burkina Faso verliebt haben.
Soadan machen kreolische Musik. Ihre erste Scheibe «Ravenale» (2014) entstand aus Reiseeindrücken auf den Inseln im indischen Ozean. Es folgten weitere ausgedehnte Reisen, diesmal nach Westafrika, insbesondere Mali und Burkina Faso. Und zwischendurch waren sie auch in Südamerika. Alle drei Musiker sind Multiinstrumentalisten, mit klaren Vorlieben: Jean Marie Lemasson ist Schlagzeuger und Perkussionist, Gregory Audrain ist zuständig für Gitarre und Bass, Armel Groupil spielt Marimba und Keyboards. Jean Marie und Greg übernehmen zudem den Gesang.
Kreolisch deshalb, weil den drei Musikern nichts fremd ist, ausser die Schablonisierung. Es geht um ein Lebensgefühl, um die Synkopierung der Leichtigkeit. Die Melodien klinge wie entfernte Verwandte der Chansons von Lo’Jo, René Lacaille oder Alain Petérs. Es ist auch karibisches Flair drin, wie ich es von David Walters oder Patrick Danaë (Delgres) kenne. Kongolesischer Rumba und Jazz à la mode de Michel Legrand sind auch nie weit weg. Doch die eigenen Lieder sind nie Kopien oder Abklatsch solcher Wahlverwandtschaften.
Für die Studioaufnahmen luden die Drei einige Freunde und ihre Instrumente aus dem weiteren Umfeld ein: Trompete, Flöte, Oud, Jazz-Piano, und Gastsängerin Barbara Letoqueux (Trio Bacana). Die Gastauftritte dienen der erweiterten Farbigkeit. Gespielt vom Trio leben die Songs genau so überzeugend, wie ein Studiokonzert bei L’Echonova belegt:
Eine Scheibe, wie gemacht für jene Abendstunden, wenn die Hitze des Tages noch nicht ganz weg, und die Kühle der Nacht noch nicht ganz da ist.
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