Dem sagt man wohl »aktives Verwalten von Erbschaft« – und dabei voll Spass haben, denn die Jungs der Familie Eredics fühlen sich scheinbar nicht nur auf der Bühne sehr wohl, sondern auch im Studio.
Im Zentrum der Band steht selbstverständlich wieder die Tambura, dieses Troubadour-Instrument mit einem nordöstlichen Cousin namens Balalaika und einer südwestlichen Cousine namens Mandoline. Dementsprechend ist auch der Gefühlsreichtum des Instruments. Je nach Bauart solistisch-spitz oder grummelnd-melancholisch-tief. Bestens gemacht für den reichen Schatz an Balkanmelodien. Die Truppe richtet ihr neues Repertoire nach musikalischen Kriterien aus. Also nicht dem Radio-Markt zuliebe 3’30-Stücke, sondern mal ist der Song eben kurz (0’26), mal lang (9.18). Ein Grossteil davon instrumental.
Das Erbe besteht aus serbischen, kroatischen, mazedonischen und bulgarischen Melodien, sowie Melodien aus dem Sammelkatalog von Béla Bartók. Neben der Tambura in allen Varianten kommen Akkordeon, Flöten, Saxofon, Perkussion und die Stimmen zur Geltung. Wer die Band live auf der Bühne erlebt, hat eine Schwierigkeit: soll er jetzt staunen ob der halsbrecherischen Virtuosität, welche diese jungen Musiker auszeichnet, oder sich amüsieren über den schelmischen Charme, mit dem sie die alten Melodien neu interpretieren? Egal: ist beides überwältigend!
Söndörgö sind zur Zeit eine der heissestens Live-Truppen Europas mit einer jugendlich frischen Bühnenpräsenz, einem abwechslungsreichen Repertoire und von grandioser Virtuosität.
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