Mit Gitarren wie aus einem Spaghetti-Western und schlurfenden Cumbia-Rhythmen tanzen Sonido Gallo Negro durch eine tropisch-schwüle Psychedelik-Welt.
Congas, Timbales und Perkussion legen die treibende Grundlage für die Gitarrenmelodien der Mexikaner. Die Orgel ist schon lange nicht mehr gestimmt worden und die Flötentöne flattern vorbei, als wehe ständig ein tropisches Lüftchen. Das Gebläse schiebt den Groove an, hält sich im Soundmix aber vornehm im Hintergrund. Sonido Gallo Negro machen Instrumentalmusik, klingen nach Vintage und leichtem Kopfweh, als hätte man biertrinkend eine Nacht in einer Bar im Amazonas verbracht.
Man sollte vielleicht etwas Erfahrung mit jenem leisen Delirium haben, das einen nach grosser Anstrengung, drückender, feuchter Hitze, oder nach dem Genuss von psychedelischen Drogen überkommt. Wenn sich alles verlangsamt und die Hallwolken aus allen Seiten auf einen zutreiben, der Horizont leicht tanzt – so fühlen sich die Songs manchmal an. Verschleppte Cumbia, Chicha und Mambo sind die Grundrhythmen. Harmonisch tanzt auch die babylonische Göttin Ishtar mal vorbei, in Quien sera verfällt man dem Schlager, und auch ein Cha Cha Chá darf nicht fehlen.
Diese Scheibe gehört in die Kiste für den Soundtrack auf Balkonien oder den Garten. Jetzt, wo die Grills wieder angeworfen werden, sich die Gerüche von Grillanzünder und Fleisch-Gebrutzel auf glühenden Kohlen überlagern, und Lachen bis tief in die Nacht von überall her zu hören ist.
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