Die jüngere Generation der Tamashek-Rocker hat für diese zweite Produktion enorm nachgelegt: im musikalischen Handwerk, dem Songwriting und der Umsetzung. Von der englischen Presse werden sie bereits als die legitimen Nachfolger von Tinariwen gefeiert.
In den Liedern singt Ousmane Ag Mossa oft von seinem Heimweh. Heimweh nach einer Heimat, die er nie hatte. Denn das Volk der Tuareg (Kal Tamashek) wird seit Jahrhunderten immer wieder vertrieben, die Stämme leben verstreut in allen Ländern der westlichen Sahara. Die moderne Zivilisation zwingt sie immer vehementer, ihr Nomadenleben aufzugeben. So wird aus dem Heimweh eine Sehnsucht, dass zumindest die Kultur der Tuareg, ihre Lebensweisheit und ihr Freiheitsdrang nicht untergehen oder vereinnahmt werden. In der Musik haben die Tamashek eine Möglichkeit gefunden, von der restlichen, westlichen Welt wahrgenommen werden.
Tamikrest sind selbstsicherer geworden. Die Songs dieses Albums sind viel mehr auf den Punkt gebracht. Der Bass pumpt, die Gitarren sirren, die Stimmen singen von der Wüste, der Liebe, der Freiheit. Blues, Reggae oder Rock liefern die Basis, auf denen mit Melodien jene Trancekraft und Sogwirkung entwickeln, wie man sie nur aus der Sahara kennt. Chris Eckman, ihr Entdecker und Förderer macht das, was Produzenten auszeichnet: Nicht musikalisch eingreifen, sondern einfach die Songs zum klingen bringen.
Sehnsucht, Traum und Trauer, aber auch viel Hoffnung und Freude schwingen in diesen Songs mit.
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