Idan Raichel, Vieux Farka Touré, eine zufällige Begegnung und Zeit – das sind die Eckpfeiler eines musikalischen Projekts, das mittlerweile auch live auf Europas Bühnen zu hören und sehen ist.
Es begann 2008 mit einer Begegnung auf einem deutschen Flughafen, Idan und Vieux beide mit ihren Bands unterwegs. Der Kontakt war da, ein erster Jam folgte zwei Jahre später. Und nach einem gemeinsamen Konzert für’s israelische Fernsehen setzten sich die beiden mit ein paar Gästen in Tel Aviv ins Studio und machten das, was sie schon auf der Bühne getan hatten: sich gegenseitig Melodien und Harmonien zuwerfen. Bis auf zwei Songs ist das Album durchwegs instrumental gehalten.
Diese Aufnahme lebt nicht dank ausgefeilten Songs und vertrackten Arrangements, sondern durch die Lockerheit und Neugier der beiden Protagonisten. Man spürt das aktive Zuhören: wohin entwickelt der andere den Groove oder die Melodie? Idan hat sein Piano teilweise abgedämpft, so kann er die Grooves einer Kora imitieren. Vieux, sonst ein hart rockender Gitarrist, spielt fast ausschliesslich akustische Gitarre. Im Hintergrund weben Bassist Yossi Fine und Perkussionist Souleymane Kane einen sehr tragfähigen Rhythmusteppich. Wenn Gäste hinzu kommen erhalten die Songs etwas mehr Struktur, ansonsten ist Offenheit und Improvisationsgeschick angesagt.
Ich bin fast sicher, dass dies nicht das Ende, sondern der Beginn einer musikalischen Freundschaft ist, die jetzt erst mal in Konzerten weiter gesponnen wird. Und wer weiss…..
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