Toko Telo ist das jüngste Projekt des Akkordeonisten Régis Gizavo. Leider kann er es nicht mehr wachsen sehen, denn Régis ist nicht mehr.
Hinter dem Namen Toko Tela stehen drei der renommiertesten Musiker Madagaskars. Es sind neben Gizavo der Gitarrist D’Gary und die Sängerin Monika Lala Njava. Alle drei können auf langjährige, internationale Karrieren zurückblicken. Lala Njava war über Jahrzehnte die Frontfrau der Familientruppe Njava, und feierte 2013 mit einem Soloalbum grosse Erfolge. D’Gary schaffte es, die Spieltechnik und den Groove von Madagaskar Nationalinstrument, der Valiha, auf die sechs Saiten der Gitarre zu übertragen. Die drei zusammen, das hätte klappen können.
Das Repertoire dieses Album besteht zur Hälfte aus neuen Kompositionen, die andere Hälfte machen Songs aus dem Repertoire von Régis und D’Gary aus. Gitarre und Akkordeon legen einen sicheren Boden. Lala ist hier nicht die introvertierte, raustimmige Sängerin, wie wir sie von ihrer Soloarbeit kennen. Sie breitet sich aus, steht zelebrierend im Mittelpunkt. D’Gary und Régis, beides hervorragende Sänger, übernehmen die Chorarbeit.
Die vierte Rolle in diesem Trio spielt Madagaskar: man sollte die komplexen Rhythmen nicht auszählen wollen, das geht nie auf. Genau so wenig wie der Schmelz der Melodien von der Vanille-Insel irgendwo sonst zu finden wäre. Obschon Lala wie Régis mehrheitlich in Europa lebten und arbeiteten wachsen die Melodien direkt aus der madagassischen DNA.
Dieses Trio hätte eine etwas längere Entwicklungszeit verdient gehabt. Doch der Tod spielt sein eigenes Spiel. Und uns bleibt mit dieser CD die letzte Arbeit von Régis Gizavo.
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