Ich bin mir nicht sicher, wer mehr Sehnsucht hatte: Zachary Richard nach seiner „alten“ Heimat Louisiana, oder ich nach einem Album, das in die Anfänge seiner Karriere zurück leuchtet.
Es ist sein zwanzigstes Album! Zachary Richard hat seine Karriere mit Songs wie «Les Flemmes d’Enfer» oder «Travailler C’Est Trop Dur» begonnen. Das sind Cajun-Klassiker, die man u.a. dank seiner Interpretation auch auf dem alten Kontinent kennen lernte. Mit «Women In The Room» (1990) begeisterte er Zuhörer bis weit in die Pop- und Rock-Welt hinein, um später nach Canada und mehr in den Chanson-Bereich umzusiedeln. Dieses Album fährt in etwa dort weiter, wo «Women In The Room» aufhörte. Das geht glücklicherweise so weit, dass er auch einen Gitarristen aus jenen Zeiten, Sonny Landreth, für drei Nummern ins Studio holt – die Dobro- und Slidegitarre ist unverkennbar.
Das Programm: Cajun-Grooves (Sweet Sweet, Bee De La Manche), eine grosse Verbeugung vor den Zydeco-Ikonen Clifton Chenier und Queen Ida (Clif’s Zydeco), Balladen von Freiheitskämpfern (La Ballade De Jean Saint Malo) oder Naturkatastrophen (Crevasse Crevasse ) und nachdenkliche Chansons mit etwas Pathos (Le Fou – über die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko – La Chanson Des Migrateurs) – Zachary Richard hat sein Handwerk über mehr als 200 Songs geschärft und glänzt mit einem wunderbar bunten Liederstrauss. Begleitet wird er von einer akustischen Cajun-Truppe voller Spielfreude.
Zack, danke für dieses Geschenk zum 20. Produktions-Jubiläum!
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