Altin Gün ist eine Liebesgeschichte. Sie beginnt mit einem LP-Fund in einem Amsterdamer Plattenladen. Der Finder: Bassist Jasper Verhulst. Dann geht’s zügig Richtung Grammy-Nomination.
Es war eine Platte von Selda Bağcan, welche Jasper Verlust so begeisterte. Die nächste Entdeckung waren die Lieder von Neşet Ertaş, der auch als Leonard Cohen der Türkei bezeichnet wird. Aus der Begeisterung wurde eine Band-Idee. In der Amsterdamer Szene wurden die restlichen Musiker gefunden. Ganz wichtig, die Vocals: Merve Daşdemir, keys, und Erdinç Ecevit Yildiz, Saz und Keys, welche diese Melodien aus den Anfängen der anatolischen Rock und Pop-Welt der 60er und 70er Jahre glaubhaft singen können.
Auf den ersten beiden Scheiben bleiben Altin Gün („Goldener Tag“) den Texten treu, und melodisch ziemlich nahe bei den Originalen. Der Klang jedoch stammt aus dem Heute. Es ist eine Weiterentwicklung der psychedelischen Rockarrangements aus Anatolien und der Schwarzmeerküste. Der Mix aus Tradition und Pop brachte der Band 2019 eine Grammy-Nomination.
Mit der dritten Scheibe verlegten die Amsterdamer den Fokus von den Gitarren- und Saz-Riffs zu den Sequenzern und Arrangements im Stil der 80er Jahre. Anatolischer Electro-Pop mit einer rechten Portion Patina, aber gemacht für die Ohren und die Tanzbeine von heute.
Nach den Lockdowns der Corona-Jahre fand die Band 2023 wieder zurück zu ihren Rock-Wurzeln.
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