Kaum eine Ecke auf dem Planeten, in der der Afrobeat nicht auf offene Ohren stösst. Der Erfinder dieses Stils, Fela Kuti, hatte schon seit Jahren eine treue Gefolgschaft in der Schweizer Hauptstadt. Nun haben The Faranas den Schritt von der Coverband zum eigenen Profil getan – und den Tanzvirus gleich mit auf den Silberling gepresst.
In einer globalisierten Welt ist die Frage: Dürfen die das? schlicht hinfällig. Wer Musik macht interessiert sich automatisch für alle möglichen Stilrichtungen. Und verliebt sich in die eine oder andere. So passiert im super-heissen Sommer 2003, als ein paar Musiker in Bern fanden, das der Soundtrack zu den Aussen-Temperaturen fehle. Das Repertoire war schnell gefunden: Die Songliste von Fela Kuti ist lang und reichhaltig. Und an Bläsern mangelt es in Bern eigentlich nie, Jazzschool sei Dank. Als «The Felas» kam der Haufen immer wieder zusammen und brachte an Festen und Konzerten das Publikum in Stimmung.
Der Schritt von den Covers zu eigenen Songs ist immer riskant: Kriegt man dasselbe Feeling auch in die eigene Nummern? Trägt der Groove? Ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum Bandprofil war das Engagement von Mory Samb. Der aus einer Griot-Famlie stammende Sänger aus dem Senegal bringt eine rechte Portion Authentizität ein. Auf dem Song «Die Kaa» reimt zudem die Rapperin Bernadette „Burni“ Amansure in astreinem Afrikaans. Passt das also zusammen: Einige Berner, die mit einem Senegalesen und einer Südafrikanerin die Grooves des Nigerianers Kuti aufleben lassen? Passt bestens!
Da sagt man den Bernern immer nach, sie seien etwas träge. Nun, hier hätten wir mal wieder so eine Ausnahme, welche die Regel bestätigt. Und live wagen sie noch mehr als im Studio, zu überprüfen u.a. an Afropfingsten 2011.
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