China, Syrien, Tadschikistan, Usbekistan und Tunesien sind die Herkunftsorte der Master Musicians, für «Novruz» eingeladen von der Aga Khan Stiftung.
Für «Novruz» folgten sechs Musiker*innen der Einladung der Aga Khan Stiftung, ein gemeinsames Werk einzuspielen: Wu Man (Pipa), Basel Rajoub (Sax, Duclar), Sirojiddin Juraev (Dutar, Sato), Feras Charestan (Qanun), Abbos Kosimov (Rahmentrommel) und Jasser Hai Youssef (Viola d’Amore). Hier treffen musikalische Ideen aus dem gesamten asiatischen Raum aufeinander. Dazu kommt ein Hauch von Magreb. Die Aga Khan Stiftung ist eine Organisation, welche zwar die Entwicklung und Kultur in mehrheitlich muslimischen Völkern fördert, aber immer wieder über den Tellerrand hinausschaut, auf die menschlichen und emotionalen Gemeinsamkeiten aufmerksam macht.
Ob, und wenn ja, wie viel dieser Musik unter der Bezeichnung «Fusion» – allerdings ohne die Ko-Notation: Jazz – untergebracht werden könnte, ist den Theoretikern der jeweiligen Stilrichtungen überlassen. Für den unbefangenen Hörer sind die zwölf Stücke in erster Linie eine sorgfältige Einführung in asiatische Klangvorstellungen. Alle Musiker haben lange in westlichen Ländern gearbeitet, studiert, doziert. Der kulturelle Hintergrund ist immer spür- und hörbar, aber die Absicht ist es, Brücken für ein westliches Musikempfinden zu diesen Harmonien zu bauen. Es ist nicht ein einmaliges Projekt, sondern eines, das sich über die Jahre entwickelte, und jetzt zu einer Aufnahme zusammen gewachsen ist.
Eine geschickte Arrangement-Idee war es auch, dass nicht Kulturkreise im Zentrum stehen, sondern Instrumente. Pipa, Kanun, Duclar oder Dutar stehen vorne am Bühnenrand. Über die Instrumente wird ihr Stellenwert in der jeweiligen Heimat-Kultur deutlich. Um dies zu verdeutlichen spielen nicht immer alle Musiker gemeinsam, oft steht ein einzelnes Instrument ganz alleine im Zentrum einer Komposition.
Harmonien aus Asien, vorgestellt von sechs Musiker*innen, und sehr zugänglich für offene Ohren. Die Stücke werden auch in einem ausführlichen YouTube-Video vorgestellt. Über die Entstehung des Projekt berichtet Pipa-Spielerin Wu Man in einem weiteren YouTube Video.
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