Ba Cissoko hätte alles was es braucht, um endlich jenes Album zu machen, das seinem Können und dem seiner Band gerecht würde. Leider ist die Chance diesmal vertan.
Ba und seine Mitstreiter sind vor sechs Jahren mit einer ziemlich ungewöhnliche Besetzung ins Rampenlicht getreten: Bass, Perkussion, und zwei Koras. Eine davon elektrisch verstärkt, und machmal sogar über Distortion oder WahWah-Pedal gejagt – eine Art Kora-Rock schien hier zu entstehen. Leider haben die Musiker aus Guinea die Idee zu wenig zielstrebig weiter verfolgt. Die aktuelle Produktion versucht sich anzupassen, wo sie doch aufbrechen wollte zu neuen Ufern.
Das Vertrauen in die Kunst der Finger auf der Kora scheint etwas verloren gegangen zu sein. Neu steht die Stimme im Mittelpunkt. Auch wenn Ba ein guter Sänger ist, er vermag die Songs nicht zu tragen, sie werden bald mal zu Grooves, die Harmoniewechsel sind voraussehbar. Da wenig auf Dynamik innerhalb der Songs und innerhalb der Song-Reihenfolge geachtet wurde, beginnt die Scheibe bald mal nett vor sich hin zu plätschern. Ba Cissoko und Sékou Kouyaté bieten solides Handwerk, aber wenig Aufregung.
Die CD ist nett, aber leider nicht mehr. Hoffentlich bekommen die Songs live etwas mehr Kanten und Glanz.
- Séno [audio:2009/05/seno.mp3]
- Bambo [audio:2009/05/bambo.mp3]
- Nina [audio:2009/05/nina.mp3]
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