Zwischen Naivität und Absicht, zwischen Vorwärtstasten und Strategie, zwischen schallendem Gelächter und schmunzelndem Träumen sind die Lieder dieser türkischen Truppe angesiedelt.
[audio:2011/08/abdulcanbaz.mp3,2011/08/worried-leaf.mp3,2011/08/le-furet.mp3|titles=Abdulcanbaz, Efkarli Yanrak (Worried Leaf), Le Furet dans la Fôret en Feu feat. Julie Loi] Abdulcanbaz, Efkarli Yanrak (Worried Leaf), Le Furet dans la Fôret en Feu feat. Julie Loi
Gecekondu ist der türkische Begriff für planlos wuchernde, unkoordinierte Stadtrand-Siedlungen. Und damit auch ein wunderbarer Vergleich für die Musik der Truppe, die einem grösseren Publikum durch den Film von Fatih Akin «Crossing the Bridge – The Sound of Istanbul» bekannt wurden. Die Truppe besteht z.Zt. aus einem stabilen Kern – Saz-Spieler Murat Ertel, Darbuka-Spieler Cosar Kamçi und Perkussionist Levent Akman – und wächst für die Live-Auftritte mit Tänzerinnen und weiteren Musikern gerne auf Grossband-Niveau. Und ins Studio holen sie jeweils Musiker, welche selber an den Rändern der Stile musizieren. Diesmal u.a Titi Robin, Bugge Wesseltoft oder Julie Loi.
«Oriental Dub» ist eine der Wortkonstruktionen mit denen die Musik von BaBa ZuLa umschrieben wird, psychedelischer Rock eine andere. Es ist auch schwierig, diese wabernden, verspielten und irgendwie spät-hippie-artigen, mäandernden Melodieschlaufen und Rhythmusteppiche zu beschreiben. Fesselt in der Live-Situation das farbenprächtige Bühnenspektakel, so wirkt die Musik auf CD irgendwie spröde und voller Auslassungen. Es ist, als laden die Musiker ein, die Kompositionen im eigenen Kopf mit Bildern oder eigenen Klang-Ideen zu ergänzen und zu vervollständigen.
Ein Spaziergang durch orientalische Soundlandschaften, die irgendwie vernebelt und unwirklich erscheinen und doch eine anziehende Atmosphäre ausstrahlen.
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