Die zweite Produktion des Balimaya Project ist viel weiter ausgebreitet als der Erstling. Das betrifft sowohl die kompositorische Vielfalt, wie die emotionale Tiefe.
Das Erscheinen des Balimaya Projekts auf der Weltmusik- / Jazzszene wirbelte ziemlich viel Staub auf – um den aktuellen Produktions-Titel zu bemühen. Die Philosophie hinter dem Projekt erklärte Ideengeber und Djembe-Spieler Yahael Camara Onono bereits für die erste Veröffentlichung «Wolo So». Heute wollen er uns seine Musiker weiter gehen:
One thing that’s really linking us is that concept of family and the bonds are getting stronger every time … It was important to me to go deeper and address not just tradition and culture, but also address emotion.
Die Zeit zwischen den Projekten war für Onono denn auch reich an Emotionen: Der unverarbeitete Tod seines Bruders, der Tod seines eigenen Kindes, die Auseinandersetzung mit der nicht-physischen Welt, mit seiner Herkunft aus der Yoruba-Tradition, mit der Verantwortung als Eltern beeinflussten ihn und seine Freunde. Und verstärkte die Auseinandersetzung zwischen afrikanischer Herkunft, kultureller Rück-Bindung, und der Realität des Lebens in der englischen Metropole London.
Weiter ausgebreitet meint auch, dass die Kompositionen klangliche Schwerpunkte setzen, die viel weiter auseinander driften als auf dem Erstling. Kommt dazu, dass die Band auch Sänger ins Studio einlud, die ihre Stimme nicht nur zum singen einsetzen: es wird auch geraunt, rezitiert, gehaucht. Die Kora tritt zweitweise mehr in den Vordergrund, bringt Mandinka-Stimmung, die Keys vermitteln zwischen Jazz und Rhythm. Gleichzeitig finden die Londoner Jazz-Arrangements der Bläser und Streicher ein klareres Profil, selbst wenn sie auch mal orchestral-bombastisch werden.
Trotz der klang-kompositorisch viel grösseren Spannweite funktioniert die Balance, denn die Extreme werden zusammengehalten durch die Präsenz der Trommeln. Selbst wenn die mal etwas in den Hintergrund treten.
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