Die Kora von Ballaké Sissoko und das Cello Von Vincent Segal: Zwei musikalische Welten, die sich unverkrampft aufeinander einlassen, die ihre Instrumente miteinander spielen lassen, fast absichtslos, und mit offenen Ohren für den Fluss der Melodien.
Ballaké Sissoko, tief verwurzelt in seiner heimatlichen Griot-Tradition, ist ein Fremdgänger. Er liebt es sich mit seiner Kora auf fremde Stile und Musikanschauungen einzulassen: Blues mit Taj Mahal, Minimal Music mit Ludovico Einaudi, iranische Rhythmen mit dem Trio Chemirani, oder eben freie Improvisation mit dem Cello von Vincent Segal. Dieser wiederum kennt auch keine Grenzen ausser die seines eigenen Instruments. Seine musikalischen Spannweite reicht von der europäischen Klassik bis in die Trip Hop Welt z.B. von Bumcello.
Was als lockerer Jam am Rande von französischen Festivalbühnen begann wurde 2009 in drei nächtlichen Aufnahme-Sessions in Salif Keitas Moffou-Studio in Bamako eingefangen. Die beiden hatten sich mittlerweile einen Korb voller Melodie-Phrasen und -Ideen zurecht gelegt und spielten sich diese Puzzleteile locker zu. Arrangements dienen als gemeinsame Ausgangsbasis, aus der sich die Improvisationen entwickeln können. Sorgfältige eingesetzte Gäste mit Balafon, Ngoni und ganz selten einige gesungenen Verse begleiten das Gespräch von Kora und Cello.
Kammermusik mal ganz anders definiert. Als Hörer muss man Zeit mitbringen, sich auf die leisen Töne einlassen. Sonst wirkt der Zauber nicht.
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