Lágrimas Negras ist ein musikalisches Meisterstück, eine transatlantisch-spanische Liebeserklärung an das grossartige lateinamerikanische Liederbuch.
Bebo Valdés steht heute, mit weit über 80 Jahren, im Zenith seiner Karriere – nach Jahren in der Vergessenheit. Für den Flamenco-Sänger Diego el Cigala war diese Zusammenarbeit das beste Eintritts-Ticket in die Latin-Szene der beiden Amerikas, das er sich nur wünschen konnte. Getroffen haben sich die beiden dank Fernando Trueba und «Calle 54», seinem Film über die Latin-Jazzszene. Die Legende erzählt, dass bei der ersten Aufnahmesession der beiden Musiker die Tränen nur so strömten.
Als die beiden im November 2003 ihre Songs live in Miami auf die Bühne brachten, überschlugen sich die Kritiker. Bebo wurde jetzt endlich, nach Jahrzehnten im skandinavischen Exil, als einer der wahren Klassiker Kubas geehrt. Und El Cigala als «Sinatra des Flamenco» betitelt. Was war geschehen? Die beiden hatten die wohl bekannten Songs nicht nur interpretiert, sondern sich angeeignet. Die Songs sind so gefühlsgeladen, und künstlerisch so gekonnt umgesetzt, dass es einem beim hören wohlige Schauer über die Wirbelsäule jagt. Der Leidenschaft des Flamenco-Gesangs steht ein melodisch spartanisches und rhythmisch perfektes Pianospiel gegenüber. Selten wurden so ruhige Songs so aufwühlend interpretiert.
Bebo Valdéz und Diego el Cigala haben mit «Lágrimas Negras» für viele Kritiker und Hörer das Latin-Album des Jahres 2003 eingespielt – Hühnerhaut-Musik!
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