Diese Truppe ist keine organisch gewachsene Band, sondern ein Projekt. Bénin International Musical ist ein geglückter Griff in eine musikalischen Schatztruhe.
Benin? Ach ja, das ist Angélique Kidjo, und sonst.. – ah ja, das Orchestre Poly-Rythmo de Cotonou, und die Gangbé Brass Band, Julien Jacob, Pedro Gnonas. Immer mehr Namen tauchen auf. Hier liegen die Wurzeln von Musikstilen (und Glaubensgemeinschaften), die sich jenseits des Atlantiks zu Salsa, Candomblé, Voodoo, Santeria entwickelten. Benin half mit, Musikgenres wie Highlife (Ghana), Afrobeat oder Juju (Nigeria), zu popularisieren. Oder anders: Benin ist ein musikalisches Powerhaus.
Diese Energie in den Westen zu tragen war das erklärte Ziel von EBU, Radio France, Rolling Stone Magazine und TV5 Monde, personalisiert in Produzent Jérôme Ettinger und initiiert von EBU-Präsident Hervé Riesen. Mit im Bunde ist Gangbé Brass-Gründer Awo Négoce. Sie suchten die angesagten Stimmen und Instrumentalisten, um die ganze Bandbreite von Benins Musikwelt zu repräsentieren. Was als Projekt begann ist mittlerweile eine eingespielte Truppe.
Und wie tönt das? Hochgetaktete Energie, unterwegs zwischen Afrofunk, Rock und Vaudou-Rhythmen, mit Call & Response-Chören, die sich mit Rap-Strecken abwechseln. Das triggert direkt den Bewegungsapparat, und kann in seiner Wirkung zur Zeit in Europa getestet werden. Die Truppe ist auf Europa-Tour, das nächste Datum ist der Pfingstsonntag bei Afropfingsten in Winterthur.
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