Billy Bragg und Joe Henry sind stilistische Hobos, und profilierte Interpreten von Folksongs. Jetzt liefern sie ein Album mit Hobo-Songs ab.
Das Album wurde im März 2016 eingespielt. die beiden Interpreten hatten ihre akustischen Gitarren dabei und reisten 2’728 Meilen durch die USA – im Zug. Wo immer sie anhielten, und ein geeigneter Wartesaal oder eine andere angenehme Location vorhanden war, spielten sie den einen oder anderen Train-Song ein. Das Album beginnt mit dem Leadbelly-Titel «Rock island Line» – das legt die Grundnote.
Es hat diverse wohlbekannte Eisenbahn-Lieder auf diesem Album: «The Midnight Special» oder «Gentle On My Mind» gehören zu den diesen Doch es hat auch Trouvaillen für Nicht-Americana-Geschulte dabei: «Railroad Bill» über einen Zugsräuber; «In The Pines» ein Uralt-Song aus dem vorletzten Jhd., der im Repertoire von vielen Bluesern und Country-Men war; oder «Hobo’s Lullaby» – bekannt gemacht durch Woody Guthrie – sind Perlen aus dem amerikanischen Liederbuch, Kapitel: Trainsongs.
Billy Bragg und Joe Henry wechseln sich in den Leadstimmen ab, kaum ein Song ohne eine Harmoniestimme. Folksongs eben, da singt man mit. Jeder hat seine akustische Gitarre dabei. Man hört im Hintergrund die Passagiere in den Wartesälen ein- und ausgehen, da ist immer Atmosphäre vorhanden. Die beiden Interpreten künsteln gar nichts – anspielen, singen, aufnehmen, fertig. Joe Henry, der auch viele sauber geputzte Americana-Alben produziert, hat hier mal den Staub und die Atmosphäre als zusätzlichen Interpreten eingefangen.
Authentische Trainsongs von zwei Interpreten, die sich hier eine Zugs-Reise gegönnt haben, der Freude und der Musik zuliebe.
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