Cumbia goes Hiphop, oder: wenn Technotüftler aus ihrem Duo-Dasein ausbrechen und zu einer Band mutieren entstehen CDs wie diese.
«Blow Up» bietet Dance- und Club-Sounds aus Bogota, Kolumbien. Das ursprüngliche Duo an den Hebeln waren Simon Mejia und DJ Fresh. Aber das Leben hinter den Computern und Fadern kann einsam werden, also wurde flugs eine zungenschnelle Frontfrau, Liliana Saumet, dazu gebucht, statt dem Computer auch mal die Stromgitarre angeworfen, und die Grooves mit Live-Schlagzeug und Perkussion verstärkt. Und los geht die Post. Diese Produktion wurde in der Heimat unter dem Namen «Estalla» 2008 veröffentlich und kam als «Blow Up» Ende letztes Jahr auch bei uns in die Läden.
Musikalisch verwerten die vier aus Bogota die Grooves der kolumbianischen Küstenregionen – Cumbia oder Bullerengue – und überdrehen sie mit treibenden Sequenzer-Schleifen und Stakkato-Rhymes. Ab und an wird aus der rhythmusgetriebenen Wortkaskade auch mal eine Melodie. Das tut der Musik gut, denn sonst werden die hart durchgeratterten Lyrics nur als zusätzliches Perkussionsinstrument wahrgenommen. Insgesamt ist die CD wohl eher was für die DJ-Sammlung.
Das Album bringt einen Schuss kolumbianisches Hiphop-Flair in die nächste Club-Party, verirrt sich aber auf die Dauer in den eigenen Loops.
- Fuego [audio:2010/02/fuego.mp3]
- Aguasala [audio:2010/02/aguasala.mp3]
- La Niña Rica [audio:2010/02/nina-rica.mp3]
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