Das Trio Delgres hat noch an Schubkraft zugelegt. Ihr Karibik-Kreol-Cajun-Blues-Rock geht in die dritte Runde, und hat sich zusätzliche Muskeln antrainiert.
Songschreiber Pascal Danaë hadert gleich im ersten Song mit seinem Schicksal: «Man hat mir den Himmel versprochen, gelandet bin ich auf der Erde, und seither bin ich am rudern/kämpfen.» Und er hadert auch in vielen anderen Songs mit dem Leben – es sind klassische Blues-Themen. Auf ihrem Weg zu diesem dritten Album hat das Trio aber neue Klangfarben gefunden. Ein Teil des neuen Hörerlebnisses hat sicher mit der vielspurigen, vielschichtigen Produktion zu tun: Susaphon und Schlagwerk sind ein überaus zuverlässiger Motor, lassen die zusätzliche Studio-Technik nie überhandnehmen. Darüber wachsen viele Gitarrenspuren in den Himmel, stehen sich aber nie im Weg.
Neuere Einflüsse werden ab der zweiten Hälfte der Produktion deutlich. Waren bislang die Songs vorab nach bluesigen Plänen gebaut, mischt sich jetzt das französische Chanson ein. Kein Angst, es wird nicht süss. Aber die Melodien öffnen sich, werden etwas weicher, ohne aber den gradlinigen Trio-Schub zu verlieren. Das Kreol aus Guadeloupe ist immer noch die Hauptsprache für Songschreiber Danaë, doch nun mischen sich auch englische Texte in die Lieder – eine Folge von Amerika- und Welttourneen? Vielleicht, egal, passt bestens.
Delgres ist Kreol, ist Blues, ist Roots – ist erdig, ehrlich, und kraftvoll.
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