Wondem ist Amharisch und heisst «Bruder». Als Bruder der äthiopischen Musik outet sich der Multiinstrumentalist Dexter Story aus LA.
Dexter Story spielt und schreibt Musik für Bands zwischen Hip Hop und Ethno-Jazz. Das geht von Eric Reed bis Snoop Dogg, oder von Wynton Marsalis bis zu Klangexperimenten mit seinem eigenen «The Life Force Trio». Mal absolut smooth und kantenlos, dann wieder hart, versch(r)oben und konsequent. Die Idee für dieses Album entstand, als Story Musik für Ethio Cali, eine Ethio-Jazz-Truppe aus LA, komponierte. Dazu kam eine Reise nach Äthiopien – die wirkte nachhaltig.
Die Pentatonik Äthiopiens einzufangen war nicht so schwer – das machen mittlerweile Bands rund um den Globus. Eine Balance zwischen USA-Westküsten-Produktion und Afrika-Ostküste Einflüssen zu finden war die Herausforderung. Dexter Story meistert dies über weite Strecken, auch dank Gästen wie der sudanstämmigen Alsarah oder Yared Teshale, der die richtige Prise Amharisch mitbrachte. Es halfen auch die Freiheiten, die sich ein Jazzer eben immer mal wieder schmunzelnd erlaubt. So gibt’s zwischendurch auch ein bisschen Phillysound aus den 70er Jahren.
Eine weitere musikalische Verbeugung aus dem Westen gegenüber der hypnotisch-einnehmenden Klangwelt aus Addis Abeba.
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