Dobet Gnahoré ist eine kontrollierte Explosion, und diese dritten Produktion zeigt, dass wir noch lange nicht alle Seiten der Künstlerin kennen gelernt haben.
Hätte diese Frau den Wunsch, Politikerin zu werden, sie wäre die ideale Botschafterin für ganz Afrika. Denn sie verkörpert den gesamten Kontinent. Geprägt durch ihre Kindheit im Künstlerdorf Ki-Yi in Abidjan, Elfenbeinküste, vereint sie heute Stile und Sprachen aus allen Ecken des Kontinentes. Leider ist die Website des Künstlerdorfes heute von einem Möbelladen zweckentfremdet, aber im Netz lässt sich noch ein Beschrieb und ein Interview mit der Gründerin des Dorfes, Weré Weré Liking finden. Hier als PDF abrufbar.
Aufmerksamkeit fordert Dobet Gnahoré mit ihrer Musik. Es sind keine Songs, die gefallen weil sie gefällig sind, sondern weil sie mit jedem Anhören an Farben, an Feinheiten gewinnen. Diese Lieder überfallen einem nicht wie ein Pop-Song, sondern wollen Gehör finden. Fatoumata Diawara, Vusi Mahlasela oder die Gangbe Brass Band setzten im Studio funkelnde Glanzpunkte in die Arrangements. Ebenso wie die ungeheure Präsenz der Sängerin machen die perlen Gitarrenkaskaden von Colin Laroche de Feline und einer präzisen Rhythmustruppe die Scheibe zu einem absoluten Hörvergnügen.
Wer Dobet Gnahoré live erlebt, ist sofort von ihrem Charisma und ihrer Energie fasziniert. Wer keines ihrer anstehenden Konzerte in Europa besuchen kann, sollte sich mindestens Zeit reservieren, sich auf diese Lieder einzulassen!
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