Wie kriegen wir unsere Songs auf den Dancefloor? Diese Frage stellten sich King Kora vor gut drei Jahren. Die Antwort liegt als Silberling vor, und macht Freude.
Als Grossorchester mit scharf arrangiertem Gebläse hat sich King Kora in den vergangenen acht Jahren einen beachtlichen Ruf erarbeitet. Die Fachblätter verliehen den bisherigen zwei Alben gute bis sehr gute Wertungen, die Konzertbesucher in Europa und Afrika schwärmen. Die Band hat zu einem Sound gefunden, der klar die Kora, das Königsinstrument, in die Mitte stellt. Darum herum aber wuselt und groovt es gehörig, die Bläsersätze kommen kompakt und funky daher. Das ging immer schon in die Beine.
Und jetzt die Dancefloor-Scheibe, mit GastsängerInnen in fast jedem Song, mit dem Sequenzer als gnadenlosem Dirigenten – kann das gut gehen? Ja, das tut es. Und erst noch ganz prächtig! Ab und an (nicht nur in den Remixes) haben die Maschinen etwas gar viel Auslauf. Übers Ganze gesehen aber haben es die Produzenten Dan Suter und Roger Greipel geschafft, das Organische in den vollquantisierten Strukturen nicht untergehen zu lassen. Die GastsängerInnen sind mehrheitlich gut aufgehoben und die Arrangements erfreulich dynamisch. Selbst ein Klassiker aus dem eigenen Repertoire, «Nialing Koli», erhält einen neuen Energieschub. Ein Knackpunkt dürfte sein, dieses Programm auch live auf die Bühne zu bringen.
Das hätten sich die westafrikanischen Könige wohl auch nicht vorgestellt, dass „ihr“ Instrument, die Kora, mal so eindrücklich zum Tanz bitten würde.
- Solo Savarigne (feat. Brandy Butler) [audio:2009/06/solo-savarigne.mp3]
- Nialing Koli (feat. Abdel Kabirr) [audio:2009/06/nialing-koli.mp3]
- Bani (feat. Namusoke) [audio:2009/06/bani.mp3]
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