KOKOKO! hat das Standbein in Kongo Kinshasa und das Spielbein in Belgien, resp. Frankreich – oder ist es umgekehrt? Egal, beide Beine tanzen.
Der erste Höreindruck sagt: Das sind die Cousins von von Konono No 1, oder Mbongwana Star. Die Verwandtschaft beruht tatsächlich auf der Stadt Kinshasa und der Tatsache, dass DJ / Produzenten aus dem Norden sich die rohen Sounds aneignen und durch ihre Maschinerie laufen lassen. Es ist eine seltsame Verbindung: Auf der einen Seite Künstlerkollektive aus den Communities der afrikanischen Grossstadt, auf der anderen Seite ein europäischer Produzent in seinem Studio, umgeben von Maschinen. Oder wie es Débruit, der Produzent der hinter KOKOKO! steht, auf der Bandcamp-Seite beschreibt:
It began in Kinshasa, in the Ngwaka neighbourhood where DIY experimental musical instruments are made, and the Lingwala neighbourhood where Makara Bianko sings every night on electronic loops with his dancers and where the band first met. We spent our tours across Europe dreaming about what we wanted to tell the world…. Finally, I spent months putting it all together in Abattoir, Anderlecht like a giant electronic puzzle with pieces that don’t fit and no blueprint.
So entsteht eine Soundlandschaft mit Klängen, geschlagen und getriggert auf archaischen Instrumenten – auf der Homepage der Band gibt’s dazu eine Fotostrecke! Die Rhythmen werden zu Trance-Loops und die Gesamtproduktion ist auf den Dancefloor der westlichen Clubs ausgerichtet. Ab und an verwandeln sich die Klanglandschaften in Songs, die aber gleich wieder geschreddert werden. Wenn die Beine singen könnten würde daraus ein Lied.
Dieser Soundclash/-Mix „wirkt“ wohl sowohl im Norden wie im Süden, doch jeweils in einem ganz andere kulturellen Umfeld. Wie ich mir von verlässlicher Quelle habe berichten lassen funktioniere dieser Mix auch im Konzert. Zu überprüfen am 24. August 2019 am Theaterspektakel Zürich, und im November bei einigen Konzerten in Deutschland.
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