Für Mbongwana Star spannen ein Ire der sich in Paris niedergelassen hat (wenn er nicht gerade durch Afrika reist) und zwei Bandmitglieder der früheren Staff Benda Bilili spannen zusammen. Ein zusätzliches Gewürz aus Kinshasa: Konono Nr.1.
Man könnte die Mixtur dieses Projekts auch so beschreiben: Wenn Afrobeat auf Rumba trifft und ein Europäer die Finger drin hat, dann kommt sowas dabei heraus. Der Europäer ist Liam Farrell, mehrheitlich unterwegs unter seinem Künstlernamen Doctor L. Ein Chamäleon. Er sass schon bei Les Rita Mitsouko hinter dem Schlagzeug, produzierte Tony Allen, und dirigiert auf der Bühne Mbongwana Star mit seiner Gitarre. Im Studio sorgt er zusätzlich für Noises und Loops.
Es ist vor allem Kinshasa, da hier tönt: alles leicht scheppernd, irgendwie zerbrochen und recykliert, es fiebt und kratzt. Die schnellen Grooves à la Congotronics sind hier zu finden, aber auch Rumba Schmelz, und alles verwoben in der digitalen Collage-Maschine. Das klingt oft verstörend, denn Afrika à la Mbongwana Star ist zerstückelt. Melodiefetzen und leicht überdrehte Grooves interpretiert auf exotischen Schaltkreis-Monstern, sind eher auf die Seite von Konono Nr 1 zuhause und weniger in der Nähe von Staff Benda Bilili.
From Kinshasa to the Moon heisst die Eröffnungsnummer. Die Welt ist – auch in Afrika – schon lange nicht mehr gross genug, es darf heute ruhig das All sein.
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